Overkill
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Sebastian Schager
Die Arbeit von Sebastian Schager versucht keine direkten Antworten zu geben oder gar Anschuldigungen zu kommunizieren. Es geht viel mehr darum, Fragen zu stellen und einen Dialog zu provozieren. Jedem Betrachter in seinem ganz speziellen ikonographischen und ikonologischen Setting präsentieren sich die Inhalte seiner Malerei als andere. Es sind differenzierte Interpretationsmöglichkeiten und ein durch diese hervorgerufenes Spannungsfeld, welche den Künstler interessieren – nicht ganz ungewollt können einige seiner Arbeiten als provokant ausgelegt werden… So kann etwa die Platzierung eines religiösen Symbols, in Kombination mit Tränen vielerlei Denkmuster auslösen. Den Künstler interessiert die Unschärfe welche sich aus der scheinbar willkürlichen Vermengung lesbarer Bildobjekten zu einem diffusen Gemenge ergibt und den Betrachter vor die Herausforderung des “Nachschärfens” stellt. Die Arbeit von Sebastian Schager sieht sich als Reflexion einer überfluteten Mediengesellschaft, ein Umfeld, in welchem dem Einzelnen und der Gesellschaft als Gesamte zu wenig Zeit für das verstehen bleibt. Die Dinge werden nicht aufgelöst und abgearbeitet sondern gestapelt. Diese Medienstapel und Medienfetzen in Spannung gebracht, kompostiert und zur Verarbeitung weitergereicht. Das Konzept “Wheel of Fortune” geht einen Schritt weiter, enthebt den Künstler teilweise seiner Entscheidungsgewalt und adressiert auf einer postmodernen Metaebene modernistische Fragen an das System Kunst. Durch einen Zufallsgenerator werden Bildsammlungen wahllos gefiltert und durch die Hand des Malers auf Leinwand manifestiert. Es entstehen scheinbar zufällig komplexe Medien-Remixes. Spiegelnd schweben Themencluster wie ein Damoklesschwert über einer bedeutungsschwangeren und gleichzeitig inhaltleer gewordenen Kunstrezeption.